Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) werden zur Schmerzlinderung sehr häufig eingenommen, die Nebenwirkungen können allerdings beträchtlich sein. In der amerikanischen Grundversorgerzeitschrift „American Familiy Physician“ wurden kürzlich Leitlinien zur Verschreibung von NSAR in der Praxis publiziert.
Die Studienautoren geben nach einer Review der Literatur hauptsächlich folgende Empfehlungen zur Anwendung von NSAR im praktischen Alltag:
Bei Patienten mit einer Anamnese von NSAR-assoziierten Ulzera ist eine Verschreibung eines PPIs (Protonenpumpenhemmers), einer doppelten Dosis H2-Rezeptorblocker oder Misoprostol zusätzlich zum NSAR zu erwägen. Frauen, welche schwanger werden könnten, sollten auf Misoprostol verzichten. Beim Einsatz von Celecoxib kann auf eine zusätzliche präventive Medikation verzichtet werden; Celecoxib soll aber bei Patienten mit erhöhtem kardiovaskulärem Risiko nicht verschrieben werden.
Vermieden werden sollten NSAR bei Patienten mit Nierenerkrankungen, Herzinsuffizienz oder Leberzirrhose.
Bei Patienten mit erhöhtem Niereninsuffizienzrisiko und solchen, die gleichzeitig ACE-Hemmer oder ARB einnehmen, empfiehlt sich ein Monitoring der Kreatininspiegel im Serum.
NSAR und Aspirin sollten bei oral antikoagulierten Patienten vermieden werden. Wenn auf NSAR oder Aspirin nicht verzichtet werden kann, sollte der INR angehoben und eine gastrointestinale Blutungsprophylaxe (siehe oben) eingeleitet werden.
Bei stillenden Frauen empfehlen die Studienautoren Ibuprofen, Indomethacin oder Naproxen.