Die Datenbanken Medline und Embase dienten als Quellen für die Metaanalyse. Eingeschlossen wurden Studien, welche den diagnostischen Wert der fäkalen Calprotectin-Bestimmung im Vergleich zur Standardmethode (Endoskopie mit segmentalen Biopsien) bei Patienten mit Verdacht auf IBD beurteilten. Endpunkte waren Sensitivität und Spezifität der Calprotectin-Messung im Stuhl.
13 Studien bei 670 Erwachsenen und 371 Kindern erfüllten die Einschlusskriterien für die Metaanalyse. Eine IBD fand sich in der Endoskopie bei 32% der Erwachsenen und bei 61% der Kinder und Teenager. Die Sensitivität der Calprotectin-Bestimmung im Stuhl betrug bei den Erwachsenen 0.93 und bei den Kindern 0.92. Die Spezifität lag bei 0.96 (Erwachsene) und 0.76 (Kinder). Eine Endoskopie wäre bei zwei Dritteln der Erwachsenen nicht mehr notwendig, allerdings wird die Diagnose bei 6% aufgrund falsch negativer Resultate verzögert. Bei Kindern könnte die Anzahl Endoskopien um ein Drittel reduziert werden, wobei 8% eine Verzögerung der Diagnose in Kauf nehmen müssten.
Konklusion der Autoren: Mit der Bestimmung des Calprotectins im Stuhl können die Patienten mit Verdacht auf eine IBD identifiziert werden, welche am ehesten eine Endoskopie brauchen. Der Test eignet sich zum Ausschluss einer IBD besser für Erwachsene als für Kinder.
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