In der Fallkontrollstudie analysierten die Autoren die medizinischen Daten von 13'756 Patienten, bei welchen zwischen 1987 und 2001 eine IBD diagnostiziert wurde, und verglichen diese mit den Daten von 71'672 Personen ohne IBD. Endpunkt war das Thromboembolierisiko in Abhängigkeit von der Krankheitsaktivität und einer allfälligen Hospitalisation wegen eines IBD-Schubs. Ein Krankheitsschub war definiert als 120-tägige Periode nach einer neu installierten Kortikosteroid-Verschreibung.
139 IBD-Patienten und 165 Kontrollpersonen erlitten eine Thromboembolie. Insgesamt war das Risiko für eine venöse Thromboembolie bei IBD-Betroffenen hoch signifikant grösser als bei den Kontrollindividuen (Hazard Ratio 3.4, p<0.0001). Bei Krankheitsaktivität war das Risiko gegenüber den Personen ohne IBD noch wesentlich stärker erhöht (HR 8.4, p<0.0001). Das Thromboembolierisiko war im IBD-Schub bei nicht hospitalisierten Patienten (HR 15.8) signifikant höher als bei hospitalisierten (HR 3.2, p=0.0006).
Konklusion der Autoren: Das Thromboembolierisiko ist bei IBD-Patienten mit Krankheitsschub stark erhöht. Randomisierte Studien müssen nun zeigen, ob eine Primärprophylaxe zur Verhinderung dieser gefährlichen Komplikation beitragen kann.
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