In der prospektiven Fallkontrollstudie untersuchten die Autoren 466 Patienten mit einem vermuteten IBS (Obstipation nicht dominierend). Sie verglichen die Befunde der Kolonoskopie und rektosigmoidalen Biopsien mit den Befunden von 451 Personen, welche sich zum endoskopischen Kolonkarzinomscreening oder zur Überwachung von Kolonpolypen einfanden (Kontrollgruppe).
Patienten mit einem vermuteten IBS waren signifikant häufiger jünger und weiblichen Geschlechts im Vergleich zur Kontrollpopulation. Am häufigsten fanden sich bei den IBS-Patienten Hämorrhoiden (18.2%), Polypen (14.6%) und eine Divertikulose (8.8%). Im Vergleich zu den Kontrollpersonen war die Prävalenz von Adenomen (7.7% vs 26.1%) und Divertikulose (8.8% vs 21.3%) bei den IBS-Patienten signifikant niedriger, die von Erythemen oder Ulzerationen hingegen häufiger (4.9% vs 1.8%). Eine mikroskopische Kolitis war bei vermutetem Reizdarm bei 1.5% nachweisbar (bei über 45-Jährigen bei 2.3%).
Konklusion der Autoren: Bei nicht obstipationsdominiertem IBS ist die Prävalenz von organischen Anomalien in der Kolonoskopie nicht höher als bei gesunden Kontrollpersonen. Eine mikroskopische Kolitis ist nur bei wenigen Patienten nachweisbar.
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