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Sie sind hier: News / Journalscreening » Magen-Darm » Diarrhoe 22. Dezember 2024
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Clostridium difficile Diarrhoe bei Einnahme von Protonenpumpenblockern
 
Die Zerstörung der normalen Darmflora gilt als Risikofaktor für eine C. difficile Diarrhoe. Eine Kohorten- sowie eine Fallkontrollstudie haben geprüft, ob Protonenpumpenhemmer (PPI) durch die Veränderung des pH-Milieus das Risiko, an einer C. difficile Diarrhoe zu erkranken, beeinflussen.

In die Kohortenstudie wurden 1’187 hospitalisierte Patienten eingeschlossen, welche während 9 Monaten Antibiotika verschrieben bekamen. In dieser Kohorte wurden Personen, welche zusätzlich PPI oder H2-Blocker einnahmen, mit denen verglichen, die keine Säurehemmer nahmen.  Bei den Diarrhoefällen wurde mittels Toxinnachweis geprüft, ob es sich um C. difficile als Verursacher handelt.
Da die Möglichkeit bestand, dass in der Kohortenstudie kränkere Patienten eher mit einem Säurehemmer behandelt wurden, lancierten die Autoren noch eine Fallkontrollstudie: 94 Patienten mit einer Diarrhoe und einem positiven C. difficile Toxinnachweis wurden mit 94 Kontrollindividuen, welche unter Antibiotika waren, bezüglich Säureblockereinnahme verglichen.

 

In der Kohortenstudie traten 81 Fälle einer C. difficile Diarrhoe auf (Rate von 6.8%). In der Multivarianzanalyse war die C. difficile Diarrhoe signifikant assoziiert mit:

  • der Einnahme von PPI (Odds Ratio 2.1)
  • der Einnahme dreier oder mehrerer Antibiotika (Odds Ratio 2.1)
  • der Einweisung auf eine medizinische Krankenstation (Odds Ratio 4.1)

In der Fallkontrollstudie zeigte sich eine signifikante Assoziation der C. difficile Diarrhoe mit:

  • der Einnahme von PPI (Odds Ratio 2.7)
  • weiblichem Geschlecht (Odds Ratio 2.1)
  • einer früheren Niereninsuffizienz (Odds Ratio 4.3)
  • einer Hospitalisation in den drei vorhergehenden Monaten

 

Konklusion der Autoren: Hospitalisierte Patienten, welche einen PPI verabreicht bekamen, hatten ein signifikant erhöhtes Risiko einer C. difficile Diarrhoe.

 

Originalstudie


S. Dial et al CMAJ 2004;171:33-38


 


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