Die Autoren überprüften prospektive Daten aller Patienten, die sich zwischen 2005 und 2008 im Siriraj Hospital in Bangkok, einem der grössten Endoskopie-Zentren weltweit, einer Koloskopie oder flexiblen Sigmoidoskopie unterzogen hatten. Primärer Endpunkt war die Inzidenz von Darmperforationen. In einer Multivariatanalyse wurden acht unabhängige Faktoren betreffend Patienten, Endoskopiker, Endoskopieverfahren und Perforationsrisiko überprüft.
Während 3.5 Jahren wurden 8'987 Koloskopien und 1'137 flexible Sigmoidoskopien durchgeführt. Bei 15 Patienten (0.15%) kam es zu einer Darmperforation, wobei das Risiko bei der Koloskopie im Vergleich zur flexiblen Sigmoidoskopie etwas höher war (OR 1.77, p=1.0). Die wichtigsten Risikofaktoren waren nicht das Geschlecht, Notfallendoskopie, Anästhesieverfahren oder die Unerfahrenheit des Arztes, sondern das Alter des Patienten und die therapeutische Endoskopie. Bei über 75-Jährigen war das Risiko von Darmperforationen um mehr als das Sechsfache erhöht (OR 6.24, p<0.001) und bei therapeutischer Endoskopie um fast das Dreifache (OR 2.98, p=0.036).
Konklusion der Autoren: Alter über 75 und therapeutische Endoskopie waren die Hauptrisikofaktoren für Darmperforationen bei Darmspiegelungen. Die Inzidenz lag bei 0.15%.
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