In einer retrospektiven Kohortenstudie evaluierten die Autoren die Daten von 438'000 Erwachsenen in Kanada mit einem zwischen 1994 und 2006 neu diagnostizierten Diabetes mellitus. Die Kontrollpopulation bestand aus 2 Millionen Kanadiern ohne Diabetes aus der gleichen Region, im gleichen Alter und mit dem gleichen Geschlecht. Vorbestehende Lebererkrankung und Alkoholabusus waren Ausschlusskriterien. Primärer Endpunkt war das Auftreten einer schweren Lebererkrankung, definiert als Zirrhose, Leberversagen und seine Konsequenzen oder Transplantation.
Die Inzidenz einer schweren Lebererkrankung betrug bei den Patienten mit neu diagnostiziertem Diabetes 8.19 und bei den Kontrollpersonen 4.17 pro 10'000 Personen (HR 1.92). Nach Abgleich der Resultate bezüglich Alter, Einkommen, Wohngegend, Inanspruchnahme von medizinischer Hilfe sowie vorbestehender Hypertonie, Dyslipidämie, Adipositas oder kardiovaskulärer Erkrankung betrug die Hazard Ratio 1.77.
Konklusion der Autoren: Erwachsene mit einem neu diagnostizierten Diabetes mellitus scheinen ein erhöhtes Risiko für eine ernsthafte Lebererkrankung zu haben. Ob eine solche diabetische Hepatopathie Ausdruck einer nicht alkoholischen Steatohepatitis oder einer direkten glykämischen Schädigung ist, bleibt noch zu ermitteln.
Link zur Studie
|