In diese prospektive, randomisierte, doppelblinde, kontrollierte Multizenterstudie wurden 5408 gesunde Frauen aus der „Italian tamoxifen chemoprevention study“, die eine Hysterektomie hatten eingeschlossen. Nach Randomisierung erhielten sie täglich entweder Tamoxifen 20 mg oder Placebo. Der Follow up betrug 5 Jahre. Primärer Endpunkt war eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung, gekennzeichnet durch eine mindestens zweimalige Erhöhung der ALAT um das eineinhalbfache oder mehr, über 6 Monate, bei Frauen mit normaler Leberfunktion zu Studienbeginn.
In den 5 Jahren des Follow ups entwickelten 64 Frauen die Kriterien für den primären Endpunkt. Davon waren 12 Frauen Hepatitis C positiv. Bei den restlichen 52 Frauen (34 in der Tamoxifengruppe vs. 18 in der Placebogruppe, Hazard Ratio=2.0, P=0.04) wurde die Verdachtsdiagnose einer nichtalkoholischen Fettlebererkrankung im Ultraschallbefund bestätigt. Die Hazard Ratio für andere Faktoren, die mit einer nichtalkoholischen Fettleber assoziiert sind waren 2.4 für Übergewicht, 3.6 für Fettleibigkeit, 3.4 für Hypercholesterinämie und 2.0 für Bluthochdruck. Eine Leberbiopsie bei 20 Frauen zeigte bei 15 Frauen eine milde bis leichtgradige Steatohepatitis (12 in der Tamoxifengruppe vs. 3 in der Placebogruppe) und bei 5 Frauen eine Fettleber ohne Entzündungszeichen (1 in der Tamoxifengruppe vs. 4 in der Placebogruppe). Während eines durchschnittlichen Follow ups von 8.7 Jahren bestanden keine klinischen, biochemischen, histologischen oder mittels Ultraschall erhobenen Befunde die für einen Übergang in eine Leberzirrhose sprachen.
Konklusion der Autoren: Tamoxifen war nur bei übergewichtigen und fettleibigen Frauen mit Metabolischen Syndrom mit einem erhöhten Risiko für nichtalkoholische Steatohepatitis assoziiert. Der 10-jährige Follow up lässt vermuten, dass die Erkrankung sowohl in der Tamoxifengruppe als auch in der Placebogruppe indolent zu verlaufen scheint.
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