Die im New England Journal of Medicine publizierte Studie verglich die abwartende, engmaschige Überwachung bei lokalisiertem Prostatakrebs mit der Prostatektomie.
Für die Studie wurden 731 Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs rekrutiert. 364 Patienten wurde in die Prostatektomie-Gruppe randomisiert und 367 Patienten in die Überwachungs-Gruppe.
Die Studie erstreckte sich über 19.5 Jahre von November 1994 bis August 2014. Die mittlere Beobachtungsdauer betrug 12.7 Jahre.
Endpunkte waren Gesamtmortalität und Mortalität aufgrund des Prostatakrebses.
Resultate
In der Prostatektomie-Gruppe traten 223 Todesfälle (61.3%) auf, verglichen mit 245 Todesfällen (66.8%) in der Überwachungs-Gruppe. Dies entspricht einen nicht signifikanten Unterschied von 5.5% (95% CI -1.5 - 12.4; P=0.06). Todesfälle aufgrund der Prostatakrebs-Erkrankung traten in 27 Pat. (7.4%) in der Prostatektomie-Gruppe und bei 42 Pat. (11.4%) in der Überwachungs-Gruppe auf. Dies entspricht einem nicht signifikanten Unterschied von 4% (95% CI -0.2 - 8.3, P=0.06).
Im Vergleich zur Überwachung war unter Prostatektomie weniger häufig ein Fortschreiten der Prostatakrebserkrankung zu beobachten (Absolute Differenz 26.2%; 95% CI 19 - 32.9).
Harninkontinenz, erektile Dysfunktion und allgemeine Alltagseinschränkungen waren häufiger in der Prostatektomie-Gruppe.
Konklusion der Autoren
Nach beinahe 20 Jahre Beobachtungsdauer zeigt sich keine Unterschied bezüglich Mortalität zwischen Prostatektomie und abwartender Überwachung bei Patienten mit lokalisiertem Prostatakrebs.
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