Für die Fall-Kontroll-Studie wurden 666 konsekutive Patienten, die aufgrund einer schweren Ulkusblutung hospitalisiert wurden, mit der gleichen Anzahl und nach Alter, Geschlecht und Einweisungsmonat passenden Kontrollen verglichen. Eine H. pylori-Infektion wurde mittels Serologie nachgewiesen, die Einnahme von NSAR oder Low-dose ASS mittels Fragebogen erhoben.
In der Fallgruppe war eine eine H. pylori-Infektion häufiger als in der Kontrollgruppe (74.3% vs. 54.8%). Es wurden auch häufiger NSAR (34.5% vs. 13.4%) und Low-dose ASS (15.8% vs. 12%) eingenommen. Das relative Risiko einer Ulkusblutung war somit bei H. pylori-Infektion um den Faktor 2.6, unter NSAR um den Faktor 4.0 und unter Low-dose ASS um den Faktor 1.9 erhöht. Bei H. pylori-Infektion und gleichzeitiger NSAR-Einnahme lag das Blutungsrisiko sogar 8-mal höher und damit höher als bei beiden Einzelrisiken, was eine hyperadditive Interaktion nahelegt. Bei gleichzeitiger Low-dose-ASS-Einnahme war das relative Risiko mit 3.5 ebenfalls höher, eine hyperadditive Interaktion bestand allerdings nicht.
Fazit der Autoren: Eine H. pylori-Infektion, NSAR und niedrigdosierte ASS sind unabhängige Risikofaktoren für eine Ulkusblutung. Dabei bestanden Unterschiede bezüglich Interaktion zwischen H. pylori-Infektion und NSAR (hyperadditiver Effekt) oder Low-dose ASS (kein hyperadditiver Effekt).
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