In die Studie wurden 100.210 Personen im Alter von 55-64 Jahren aus einer städtischen und einer gemischten städtisch-ländlichen Region in Norwegen (Oslo, Telemark) randomisiert. Bei der Screening-Gruppe wurde einmalig eine flexible Sigmoidoskopie mit oder ohne einen einzelnen Test auf okkultes Blut im Stuhl durchgeführt und mit einer Kontrollgruppe verglichen, in der kein Screening durchgeführt worden war. Im Falle einer positiven Sigmoidoskopie, wurde eine Kolonoskopie (mit Polypektomie falls indiziert) durchgeführt.
98’792 Personen konnten in die vorliegende Analyse eingeschlossen werden (20'572 in die Interventions- und 78'220 in die Kontrollgruppe). Nach median 10.9 Jahren Nachbeobachtung war es in der Interventionsgruppe bei 253 Personen gegenüber 1086 in der Kontrollgruppen zu einem Darmkrebs gekommen, von denen 71 bzw. 330 daran verstorben waren. Dies entsprach einer Reduktion der Darmkrebsinzidenz um 20% und der Darmkrebssterblichkeit um 27%. Die Aufforderung zum empfohlenen Kontrollscreening nach 10 Jahren nahmen 63% in Anspruch. In der Altersgruppe der 50-54 Jährigen war die Inzidenz um 32% und in der Gruppe der 55-64 Jährigen um 17% niedriger. Zwischen den Gruppen mit oder ohne zusätzlichen Test auf okkultes Blut im Stuhl bestanden keine Unterschiede.
Fazit der Autoren: Eine einmalige Sigmoidoskopie (mit oder ohne Stuhltest auf okkultes Blut) senkt die Zahl der Darmkrebserkrankungen und -todesfälle signifikant, sowohl in der Gruppe der 50-54-Jährigen als auch in der Gruppe der 55-64-Jährigen.
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