Ein bevölkerungsbasiertes Koloskopie-Screening senkt die Darmkrebs-Inzidenz und -Mortalität, wie eine Studie aus dem Kanton Uri zeigt. Der Kanton Uri zeichnet sich durch eine geringe Bevölkerungsmigration aus, aber auch durch eine ethnische Vielfalt, aufgrund seiner deutschen, französischen, italienischen und rätoromanischen Schnittstelle. |
Die Studie verglich die Darmkrebshäufigkeit und -sterblichkeit des Kolorektalkarzinoms (CRC) bei 1'912 gescreenten Personen mit jener in der nicht gescreenten Bevölkerung des Kanton Uri (20'774 Personen). Die Studiendauer umfasst eine Screening-Periode von einem Jahr und ein Follow-up von 6 Jahren. Zusätzlich wurden Daten zu mehreren Risikofaktoren (Alter, Geschlecht, Lebensstil, Rauchen, BMI, Bewegung, Ernährung, Familienanamnese und Einkommensklasse) erhoben.
In der gescreenten Gruppe lag die Inzidenz signifikant niedriger als in der nicht gescreenten Bevölkerung (adjustierte Odds Ratio 0.31, p<0.001). Auch die Darmkrebssterblichkeit war deutlich geringer (OR 0.12, p=0.04). Die CRC- Inzidenz lag in der niedrigeren Einkommensklasse (Arbeiter) höher als in der Gruppe mit qualifizierter Ausbildung (Fachleute). Als offensichtliche Risikofaktoren für CRC erwiesen sich positive Familienanamnese und Rauchen.
Konklusion der Autoren: Trotz einer geringen Teilnehmerzahl, dem nicht randomisierten Studiendesign und der ethnischen Vielfalt, zeigen die Ergebnisse dieser bevölkerungsbezogenen Kohortenstudie, dass das Koloskopie-Screening mit Polypektomie die CRC-Inzidenz und -Mortalität deutlich senken kann.
Link zur Studie
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