Über 170'000 Frauen und Männer in Grossbritannien, welche grundsätzlich bereit waren, bei einem Screeningprogramm zur Früherkennung des Kolorektalkarzinoms mitzumachen, nahmen an der randomisierten Studie teil. Ein Drittel der Teilnehmer wurde im Alter zwischen 55 und 64 Jahren zu einer einmaligen flexiblen Sigmoidoskopie aufgeboten, wo verdächtige Läsionen auch gleich therapiert wurden, die restlichen Personen wurden nicht kontaktiert und dienten als Kontrollgruppe. Primäre Endpunkte waren die Inzidenz des Kolorektalkarzinoms (inklusive identifizierte Fälle beim Screening) sowie die Kolorektalkarzinom-spezifische Mortalität.
Die flexible Sigmoidoskopie wurde schliesslich bei 40'674 Personen – 71% der Aufgebotenen – durchgeführt. Während eines mittleren Follow-ups von 11 Jahren starben 20'543 von den über 170'000 Teilnehmern. Bei 2524 Teilnehmern wurde ein Kolorektalkarzinom diagnostiziert. In der intention-to-treat Analyse war die Kolorektalkarzinominzidenz in der Sigmoidoskopiegruppe um 23% und die Mortalität um 31% geringer als in der Kontrollgruppe. In der per-protocol Analyse betrug die Reduktion sogar 33% respektive 43%. Die Number needed to be screened, um ein Kolorektalkarzinom zu verhindern, betrug 191, und um einen Todesfall durch ein Kolorektalkarzinom zu verhindern 489.
Konklusion der Autoren: Eine einmalige flexible Sigmoidoskopie im Alter zwischen 55 und 64 Jahren ist eine einfache und praktisch gut durchführbare Screeningmethode, welche zu einer beträchtlichen Reduktion der Morbidität und Mortalität durch Kolorektalkarzinome beiträgt.
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